Das 55 Meter hohe Doppelbockfördergerüst gilt als Symbol für das gesamte Areal der Zeche Zollverein und stellt den optischen Mittelpunkt der imposanten Anlage dar. Er wird auch "Eiffelturm des Ruhrgebiets" genannt und ist damit zu einem Markenzeichen für das gesamte Ruhrgebiet geworden.
Seit der impulsgebenden Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park (1989–1999) ist das Ruhrgebiet Vorreiter bei der Umwandlung großer Industrieareale. Leuchtturm dieses Prozesses ist die Zeche und Kokerei Zollverein in Essen, seit 2001 UNESCO-Welterbe.
Wir waren am 22 Mai mit einer Gruppe von 12 Personen auf den Denkmalpfad Zollverein. Hier auf den Weg der Kohle in den authentisch erhaltenen Anlagen der Zeche und Kokerei nachvollziehen. Gigantische Maschinen, Transportbänder, Förderwagen, Bunker und Trichter stehen für eine bewegende Industriegeschichte.
Neben technischen Details zur Zeche und Kokerei erhalten Sie im Denkmalpfad Zollverein viele anschauliche Informationen über die damaligen Arbeits- und Lebensbedingungen der Kumpel und Koker
Schwarze Seite, weiße Seite
Von 1959 bis 1961 entstand die Kokerei Zollverein, die mit ihrer 600 Meter langen Koksofenbatterie und mit ihren 304 Öfen zu den modernsten Anlagen Europas zählte. Auf der sogenannten "Schwarzen Seite" produzierten täglich bis zu 1.000 Arbeiter aus 10.000 Tonnen Kohle 7500 Tonnen Koks für die Stahlindustrie. Auf der "Weißen Seite" wurden die Nebenprodukte wie Rohbenzol, Teer und Ammoniak weiterverarbeitet.
Wild und lebendig
Natur auf ZollvereinDie Natur erobert sich ihren Platz zurück: Seit Stilllegung der Zeche und Kokerei hat sich auf dem UNESCO-Welterbe ein einmaliges Öko-system entwickelt. Auf der 100 Hektar großen Fläche bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für Aktivitäten an der frischen Luft, beispielsweise eine Wanderung auf dem Naturpfad, eine Runde Soccer-Golf im Zollverein-Park oder eine Radtour über die 3,5 km lange Ringpromenade. Saisonale Highlights wie das Werksschwimmbad und die Zollverein-Eisbahn laden darüber hinaus zum Schwimmen, Eislaufen oder Eisstockschießen unter freiem Himmel ein.